Samstag, 13.09.2014: Kurz vor 12:00 Uhr kommen wir los und stehen das erste Mal an der Raststätte Hüttener Berge im Stau. Ein Unfall mit vier Autos ist die Ursache. Kaum ist das überstanden stehen wir schon wieder. Diesmal für 10 km vor einer Baustelle bei Schleswig. Es dauert eine Stunde bis wir auch dieses Hindernis hinter uns haben. Ohne weiteren Stau und mit zwei Pausen erreichen wir schließlich nach 6½ Stunden das Ferienhaus von Karin und Günter in der Nähe von Ålbæk. Die Beiden sind jetzt schon eine Woche hier und haben jetzt Halbzeit. Wir verbringen einen schönen Abend und gehen um 23:00 Uhr ins Bett.
Sonntag, 14.09.2014: Um 6:00 Uhr beendet der Wecker die Nacht. Ohne Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Hirtshals. Bei einem Bäcker kaufen wir ein frisches Brot und Zimtschnecken. Die MS Stavangerfjord der Fjordline Reederei wartet im Hafen schon auf uns. In der Wartelinie gibt es dann ein Frühstück, wir machen ein paar Fotos und kommen mit einem netten Holländer ins Gespräch. Auf dem Oberdeck bläst uns ein kräftiger Wind um die Ohren und wir bekommen Bedenken was die bevorstehende Überfahrt angeht. Das Schiff liegt jedoch sehr ruhig auf dem Wasser und wir können die Überfahrt bei herrlichem Wetter genießen. Die Einfahrt nach Langesund ist landschaftlich sehr schön und wir bleiben so lange wie möglich auf dem Oberdeck. Auch die Fahrt von Langesund über Skien am Ufer des Norsjø entlang ist landschaftlich sehr reizvoll. Auf dem Teksten Camping in Gvarv finden wir einen schönen Stellplatz direkt am Ufer des Bøelva und genießen das schöne Spätsommerwetter. So kann es in den kommenden drei Wochen bleiben.
Montag, 15.09.2014: Wir schlafen wie die Murmeltiere und werden erst um 8:30 Uhr wach. Wieder begrüßen uns blauer Himmel und Sonnenschein. Kurz vor 11:00 Uhr kommen wir los, frisch ent- und versorgt. Wir fahren am östlichen Ufer des Heddalsvatnet entlang und erreichen über Notodden den kleinen Ort Heddal mit seiner schönen Stabkirche. Erbaut zwischen 1147 und 1242 gilt sie als die größte ihrer Art in ganz Norwegen. Leider ist sie außerhalb der Sommersaison nur noch sonntags geöffnet, so dass wir uns mit einem Blick von außen begnügen müssen. Wir verlassen die Straße #134 und erreichen über die #361 und #37 das Jondalen. Hier machen wir am Ufer des kleinen Sees Buvannet eine Pause und essen unsere Zimtschnecken aus Hirtshals. Wir erreichen die Straße #40 nördlich von Kongsberg und folgen ihr und dem Lachsfluss Lågen durch das Numedal bis ins Hochgebirge. In Flesberg sehen wir uns die Kirche an, verlassen bei Rødberg das Numedal und machen in Uvdal an der Stabkirche einen weiteren Stopp. Den Höhepunkt unserer heutigen Etappe erreichen wir bei Vasstulan mit 1.100 m und einem herrlichen Blick über die Landschaft. Wir halten an und gehen ein Stück spazieren. Wir fotografieren und filmen die herrliche Landschaft und die zierliche Vegetation des Hochlands. In Geilo, einem Wintersportort auf 800 m Höhe, beziehen wir Quartier auf dem örtlichen Campingplatz und nutzen das WLAN in der Rezeption zum Herunterladen der Zeitung und Lesen von E-Mails.
Dienstag, 16.09.2014: Bevor wir den Platz wieder verlassen, versuchen wir die heutige Zeitung herunterzuladen aber die KN hat es wieder einmal nicht geschafft die Ausgabe bereitzustellen. Ganz in der Nähe besuchen wir den Fabrikverkauf der Messerfabrik Brusletto, es ist aber nichts für uns dabei. Bei einem Bäcker gibt es frisches Brot, Brötchen und Kuchen und in einem Supermarkt ergänzen wir unsere Vorräte. Wir fahren an das Ufer des Sees Ustedalsfjorden und machen uns auf die Rundwanderung um den See. Es bieten sich uns zahlreiche schöne Ausblicke auf den See und die ihn umgebenden Berge. Informationstafeln erklären die natur- und kulturhistorischen Besonderheiten der Region. Unser Weg führt über die Holzbrücke Tuftebru, die ohne einen einzigen Nagel auskommt, und durch ein Gelände mit 37 Gräbern aus der Wikingerzeit. Nach 2½ Stunden und gut 10 km sind wir wieder am Auto. Nach einer kleinen Stärkung sehen wir uns in Geilo noch die Kulturkyrka mit ihren spiralförmigen Kirchturm an. Ich spiele in der Kirche noch etwas Didgeridoo, ehe wir unsere Fahrt fortsetzen. Wir folgen der Straße #7 durch das Ustedalen nach Hol und danach durch das Hallingdal bis nach Gol. Ab hier bringt uns die #51 auf eine schöne Hochebene und wir finden auf dem Campinglatz von Vasetdansen einen schönen Stellplatz auf einer kleinen Insel im Fluss Tisleia. Wir können noch etwas draußen sitzen und lesen, ehe es uns zu kühl wird.
Mittwoch, 17.09.2014: Der Tag begrüßt uns mit kühlen 1 Grad und Morgennebel. Noch vor dem Frühstück sind wir mit den Kameras unterwegs und versuchen die Lichtstimmungen, die die aufgehende Sonne im Zusammenspiel mit dem Nebel über dem Fluss hervorruft, einzufangen. An der Rezeption können wir noch die Zeitung herunterladen und einen Blick in die Mails werfen, ehe es weiter geht. Bei Leira biegen wir auf die #16 und wenig später auf die #33 ab. Einen ersten Fotostopp machen wir an einem kleinen See am Straßenrand und bei Foss bestaunen wir auf einem Felsen am Fluss Etna die über 6.000 Jahre alten Felszeichnungen. Die 11 Helleristninger stellen überwiegend Elche dar, die auch heute noch in dieser Gegend beheimatet sind. Die bis in den Fluss hineinragende Felsplatte bietet weitere schöne Fotomotive. Bei Dokka fahren wir auf die #250 und erreichen südlich von Lillehammer den See Mjøsa und die E6. Über die mautpflichtige #255 und die #254 erreichen unser heutiges Hauptziel, den Peer Gynt Weg. Diese mautpflichtige, größtenteils nicht asphaltierte Hochstraße führt durch eine prachtvolle Fjell-Landschaft hinauf zu den Wintersportgebieten von Gausdal und Golå. Die Piste durch die einsame, eindrucksvolle Landschaft mit Hochmooren und malerischen Bergseen vor der Kulisse des Jotunheimen- und Rondane-Gebirges ist genau nach unserem Geschmack. Landschaftlich grandios, dazu herrliches Spätsommerwetter, so folgen wir dem Peer-Gynt-Weg auf seiner gesamten Länge und kommen von dort über die #256 zurück zur E6. Nördlich von Ringebu biegen wir auf die #27 ab und finden auf dem ganz auf Wintersport eingerichteten Campingplatz von Trabelia einen Platz für die Nacht. Wir sitzen in der Sonne und lesen und unternehmen nach dem Abendessen einen kleinen Spaziergang in die Umgebung.
Donnerstag, 18.09.2014: Wir fahren auf der #27 weiter, die den Namen Rondevegen trägt und im Osten am Rondane Nationalpark vorbeiführt. Der Rondane Nationalpark ist der älteste Nationalpark Norwegens und gehört zu den schönsten und beliebtesten Gebirgsregionen des Landes. Er ist zudem die Heimat des ältesten und reinsten wilden Rentierstammes. Einen ersten Stopp machen wir an einem kleinen See und warten dann auf einem Parkplatz im Fjell darauf, dass sich der Hochnebel auflöst. Auf einem kleinen Spaziergang erkunden wir die Gegend, machen Makroaufnahmen der fragilen Flora und genießen die Aussicht. Nachdem der Hochnebel sich verzogen hat, setzen wir unser Fahrt fort. Die Landschaft des Rondane-Gebirges ist einfach nur als grandios zu bezeichnen. Entlang des Rondevegen gibt es zudem zahlreiche freie Übernachtungsmöglichkeiten. Wir genießen unser Glück diese herrliche Landschaft bei traumhaftem Wetter erleben zu dürfen. Nach einigen Fotostopps stärken wir uns im Atnasjø Kafe mit einem leckeren Kuchen bei herrlichem Ausblick auf die Berge. Nur ein paar Hundert Meter weiter bietet ein Aussichtspunkt einen geradezu außerirdisch schönen Blick auf die Gipfel des Rondane-Gebirges, die sich auch noch im See Atnasjø spiegeln – traumhaft. In Folldal wechseln wir auf die #29 und erreichen bei Hjerkinn die Hochebene des Dovrefjell, ein als Nationalpark unter Schutz gestelltes Gebirgsplateau. Die E6 führt auf landschaftlich sehr schöner Strecke durch das Drivdalen, mit dem tosenden Wildbach Driva, mitten durch den Nationalpark. Wir stellen den Roadrunner in Kongsvoll ab und wandern auf das Dovrefjell hinauf. Hier haben wir einen schönen Blick auf den 2.286 m hohen Snohetta, den höchsten Gipfel des Nationalparks. Und wir haben tatsächlich Glück und können eine Gruppe von sieben Moschusochsen beobachten. Die Tiere wurden ab den 1930er Jahren aus Grönland importiert und bilden heute Europas einzige wild lebende Herde Moschusochsen. Nach fast drei Stunden sind wir, etwas erschöpft aber glücklich, wieder am Auto. Auf dem Campingplatz Smegarden, am Nordrand des Dovrefjell, finden wir einen Platz für die Nacht.
Freitag, 19.09.2014: Wir fahren zunächst nach Oppdal und ergänzen unsere Vorräte. Anschließend geht es zurück ins Dovrefjell. In der Schlucht Magalaupet parken wir vor dem Campingplatz und gehen ein Stück am tosenden Wildbach Driva entlang. Bei einem weiteren Stopp überqueren wir die Driva auf einer schwankenden Hängebrücke. In Kongsvoll sehen wir uns den kleinen botanischen Garten an und genießen die Aussicht auf das Drivdalen. Wir verlassen das Dovrefjell und folgen der E6 über Hjerkinn bis nach Dombås. Wir tanken, essen ein Eis und sehen uns in den Souvenirgeschäften um. Auf der E136 fahren wir an den Flüssen Lågen und Rauma entlang in Richtung Åndalsnes. Am Slettafossen zwängt sich der Rauma durch eine enge Schlucht. Auf landschaftlich sehr schöner Strecke fahren wir durch das Romsdalen und finden auf dem Trollveggen Camping unterhalb der steil aufragenden Romsdalshorn und Trolltindane einen Platz für die Nacht.
Samstag, 20.09.2014: Nach einer Woche herrlichem Spätsommerwetter erwischt uns heute der erste Regen. Schon in der Nacht fallen die ersten Tropfen. Als wir uns auf der kurzen Wanderung zum Eidafossen befinden, die am Campingplatz beginnt, fängt es dann wieder an zu regnen. Wir fahren nach Åndalsnes und bummeln durch den sehr schön am Isfjorden gelegenen Ort. Auf dem Campingplatz können wir unsere Wäsche waschen und verbringen die Wartezeit mit Lesen und kleineren Arbeiten im Auto. Anschließend machen wir uns auf den Weg zum Trollstigen. Der Weg der Trolle ist die berühmteste Bergstraße Norwegens, die über 11 Haarnadelkurven gut 600 Höhenmeter überwindet. Auf dieser Strecke überqueren wir auch den 180 m hohen Stigvossen, der praktisch unter der Straße zu Tal stürzt. Einen schönen Blick auf die gesamte Strecke und den Stigvossen bieten die sehr schön angelegten Aussichtspunkte auf dem Trollstigplateau, die wir über einen kurzen Fußweg erreichen. Leider ist die grandiose Aussicht durch das trübe Wetter mit tiefhängenden Wolken und Nieselregen getrübt. Auf landschaftlich sehr schöner Strecke fahren wir zum Norddalsfjord, den wir bei Valldal erreichen. Wir kaufen uns ein Stück Kuchen für die Kaffeepause und nehmen in Linge die Fähre über den Norddalsfjord. Am Fähranleger in Eidsdal machen wir dann unsere Pause und fahren dann in Richtung Geiranger weiter. Die Landschaft ist grandios, leider ist aufgrund des schlechten Wetters die Aussicht etwas getrübt. Die Serpentinenstraße Ørneveien (Adlerweg) führt hinunter an den Geirangerfjord. In Geiranger stellen wir den Roadrunner auf dem Campingplatz direkt am Fjord ab und machen uns in voller Regenkleidung zu Fuß auf den Weg. Schlechtes Wetter ist teuer – wir finden in einem der wenigen noch geöffneten Geschäfte jeder eine Jacke und ich noch einen Gürtel. Am Abend fängt es wieder stärker an zu regnen und leider sind die Aussichten für die nächsten Tage auch nicht gerade rosig.
Sonntag, 21.09.2014: In der Nacht regnet es weiter. Bevor wir den Campingplatz verlassen machen wir noch ein paar Aufnahmen vom Fjord. Der Aussichtspunkt Flydalsjuvet bietet noch einmal einen schönen Blick zurück auf den Fjord, trotz der tiefhängenden Wolken ein eindrucksvolles Panorama. Die Straße #63 schraubt sich in über 20 Kehren zum Dalsnibba-Massiv hinauf. Auf die Auffahrt zum Gipfelplateau (1.494 m) verzichten wir aufgrund der Wetterlage. Wir biegen auf die #15 ab und fahren durch das Breidalen und machen am Breidalsvatn einen Fotostopp. Im Ottadalen halten wir am Dønfoss. Direkt neben den schönen Stromschnellen liegt ein sehr schön angelegter Campingplatz. In Lom sichern wir uns einen Platz auf dem örtlichen Campingplatz. Nach einer Pause machen wir uns zu Fuß auf den Weg in den Ort und sehen uns die Stabkirche an, die aus dem 12. Jahrhundert stammt und später umgebaut bzw. erweitert wurde. Auf einer rekonstruierten Auslegerbrücke überqueren wir die Bøvre und haben noch einmal einen schönen Blick auf die Stabkirche. Zurück im Auto kleben wir die Gummikante an der Stufe zur Küche wieder fest und machen es uns gemütlich. Hoffentlich wird das Wetter morgen etwas besser wenn wir durch das Jotunheimengebirge und das Sognefjell fahren werden.
Montag, 22.09.2014: Das Warten hat sich gelohnt: Der Tag begrüßt uns mit Sonne, blauem Himmel und ein paar Wolken. Wir ergänzen in Lom noch unsere Vorräte, tanken und fahren dann auf der Straße #55 in Richtung Sogndal über das Jotunheimengebirge und das Sognefjell bis an den Lustrafjord. Zu Recht gilt diese Strecke als eine der landschaftlichen schönsten, die man in Norwegen fahren kann. Durch die schönen Täler Bøverdalen und Leirdalen geht es stetig aufwärts, im felsigen Breiseterdalen stürzen sich verschiedene Wasserfälle von den Wänden. Den Versuch bis zur Juvasshytta in die Bergwelt hinein zu fahren müssen wir aufgeben, da die Mautstraße geschlossen ist. Dennoch hat sich der Abstecher gelohnt, da wir einen schönen Blick ins Tal haben. Dabei kommen wir einem Filmteam in die Quere und werden höflich gebeten unseren Aussichtspunkt wieder zu verlassen. Auf dem Sognefjell erreichen wir schließlich eine Höhe von 1.434 m und blicken auf die über 2.000 m hohen Gipfel des Jotunheimengebirges. In der wohl schönsten Bergregion Norwegens, dem „Reich der Riesen“, in dem auch die altnordischen Götter ihren Wohnsitz hatten, erheben sich die höchsten Gipfel des Landes, der Galdhøpiggen (2.469 m) und der Glittertind (2.452 m). Der größte Teil der einmaligen Hochgebirgslandschaft Jotunheimens steht seit 1980 als Nationalpark unter Schutz. Wenig später erreichen wir den erst 2009 gegründeten Breheimen Nationalpark. Wir müssen uns warm anziehen, um bei nur 3 Grad ein Stück in die Bergwelt hinein zu spazieren. Jetzt geht es für uns langsam wieder talwärts bis wir über eine steile und enge Serpentinenstraße den kleinen Ort Fortun erreichen. Wenig später erreichen wir in Skjolden den Lustrafjord, einen Arm des Sognefjords, dem „König“ der Fjorde. Wir folgen dem Westufer des Lustrafjords bis nach Luster. Hier gefällt uns der wunderschön am Lustrafjord gelegene Campingplatz Dalsøren und wir beschließen die Reise heute schon um kurz nach 15:00 Uhr zu beenden. Wir stehen direkt am Fjord und haben den Platz ganz für uns alleine. Wir genießen die warmen Sonnenstrahlen, trinken einen Kaffee und setzen uns zum Lesen auf eine Bank, die auf einem Steg im Fjord steht – herrlich. Ich spiele noch etwas Didgeridoo bevor die Sonne kurz nach 17:00 Uhr hinter den Bergen verschwindet und wir uns ins Auto zurückziehen. Ein wunderschöner Tag in grandioser Landschaft findet so einen sehr gemütlichen Ausklang.
Dienstag, 23.09.2014: Wir folgen dem Westufer des Lustrafjords bis nach Gaupne und biegen dort in das enge und verwinkelte Jostedal in die Bergwelt des Jostedalsbreen ab. Die Straße begleitet den schäumenden Jostedalselva, der das Schmelzwasser des Gletschers ins Tal bringt. Eine mautpflichtige Privatstraße führt uns dann hinter Gjerde zum Gletschersee Nigardsbrevatnet, wo die Wanderung zur Gletscherzunge des Nigardsbreen beginnt. Es geht über Felsen am See entlang und nach 45 Minuten stehen wir vor den in allen Blautönen schimmernden Eismassen des Nigardsbreen. Es ist nur einer der 24 Arme des gigantischen, 486 km²großen und bis zu 500 m dicken Jostedalsbreen, dem größten Eisfeld auf dem europäischen Festland. Aber seit über 250 Jahren ist der Gletscher ständig auf dem Rückzug und lässt gewaltige Moränen zurück. Wir genießen den herrlichen Anblick und machen uns dann auf den Rückweg. Nach zwei Stunden sind wir wieder am Auto und machen erst einmal eine Pause. Auf dem Rückweg halten wir am modernen Bau des Besucherzentrum Breheimsenter und heben noch einmal einen schönen Blick auf den Nigardsbreen. Wir fahren durch das Jostedal zurück nach Gaupne. In Sogndal, biegen wir auf die Straße #5 ab und fahren nach Kaupanger. Im Hafen legt gerade die Fähre nach Gudvangen ab. Wir überlegen, ob wir für heute Schluss machen und die Fähre morgen früh nehmen sollen. Bei gutem Wetter sicherlich eine lohnende Variante. Wir entscheiden uns anders und nehmen von Mannheller die Fähre nach Fodnes. Ein paar Kilometer weiter beziehen wir Quartier auf dem Campingplatz von Lærdal. Ein kleiner Rundgang führt uns an den Lærdalsfjorden. Auf einem Mobilitätsspielplatz probieren wir einige der Geräte aus und gehen dann zum Auto zurück.
Mittwoch, 24.09.2014: Die Entscheidung, ob wir unsere Fahrt durch den 24,5 km langen Lærdalstunnelen oder über die Passstraße des Aurlandsfjellet fortsetzen, wird uns abgenommen. Die Straße über das Gebirge ist aufgrund von Bauarbeiten geschlossen. Am Ende des Lærdalstunnelen verlassen wir die E16 und fahren von Aurland aus doch noch ein Stück in das Aurlandsfjellet hinein. Auf einer schmalen Straße mit Ausweichen geht es über Serpentinen aufwärts. Der Blick auf den unter uns liegenden Aurlandsfjord ist grandios. An einem kleinen Aussichtspunkt wenden wir und genießen den Blick über die herrliche Landschaft. Zurück auf der Hauptstraße erreichen wir schnell Flåm einen kleinen, sehr touristischen Hafen am Ende des Aurlandsfjords. Wir bummeln durch den Hafen, erkundigen uns nach den Abfahrten der Flåmbahn und den Personenfähren nach Gudvangen. Nach einer heißen Schokolade und einem leckeren Stück Mandelkuchen in einem der Cafés beschließen wir unsere Fahrt fortzusetzen. Einen weiteren Stopp machen wir in Gudvangen, das am Ende des schmalen Nærøyfjorden liegt. Dieser Fjord gilt als einer der schönsten des Landes. Leider gibt es hier keine Ausflugsfahrten auf den Fjord sondern lediglich die Fähren nach Flåm und Kaupanger. In Vinje treffen wir auf die Straße #13, der wir südwärts folgen. Kurz vor Voss stürzt direkt neben der Straße der Tvindefossen über eine Klippe 150 m ins Tal. In Voss kaufen wir noch einmal ein und während wir im Supermarkt sind fängt es an zu regnen. Es entwickelt sich ein wahrer Wolkenbruch und wir können von der uns umgebenden Landschaft kaum noch etwas erkennen. In Dale besuchen wir den Fabrikverkauf der Strickwarenfirme Dale of Norway und sind von dem Angebot und vor allem von den Preisen dort etwas enttäuscht. Die Sachen gibt es zum großen Teil in den einzelnen Läden im Ausverkauf günstiger als hier. Immerhin können wir einen Blick in die Fabrikhalle werfen, wo automatisierte Strickmaschinen unter Aufsicht einer einzelnen Kraft ihre Arbeit versehen. Ohne weiteren Stopp führt uns die E39 durch zahlreiche Tunnel (teilweise mautpflichtig) und über ebenso viele Brücken nach Bergen. Wir beziehen Quartier auf dem Bergen Camping Park, einem ziemlich ungemütlichen Platz, etwa 15 km nördlich der Innenstadt.
Donnerstag, 25.09.2014: Bergen ist nicht nur wegen seiner Lage in einem der schönsten Fjordgebiete Norwegens berühmt, es gilt zudem auch als die regenreichste Stadt Europas. Diesem eher zweifelhaften Ruhm wird Bergen heute leider gerecht. Ohne Probleme finden wir einen Parkplatz in der Innenstadt und begeben uns in voller Regenmontur auf einen Erkundungsgang durch die Stadt. Wir gehen über den Fischmarkt am Torget, dem Marktplatz an der Stirnseite der Hafenbucht, wo nur wenige Stände besetzt sind. Über das Hafenbecken werfen wir einen ersten Blick auf die alten Hansehäuser am Bryggen. Die Zeile buntgestrichener Handelshäuser mit den verwinkelten alten Lagerhallen dahinter, ist ein Erbe der Hansezeit und heute das Wahrzeichen Bergens und von der UNESCO als Weltkulturdenkmal geschützt. Hier tauchen wir in die Geschichte ein und nehmen die Holzhäuser aus dem frühen 18. Jahrhundert näher in Augenschein. In einem kleinen Café stärken wir uns sehen uns zum Abschluss die Ausstellung im Kunstgewerbemuseum an, was leider ein totaler Reinfall ist – schade um das Eintrittsgeld. Nach dreieinhalb Stunden kommen wir etwas fußlahm und ziemlich nass wieder am Roadrunner an. Über die Straße #7 (mautpflichtig) verlassen wir den Großraum Bergen in östlicher Richtung. Einen Stopp machen wir an dem Wasserfall Fossen Bratte, der sich neben der Straße zu Tal stürzt. Wenig später erreichen wir den beeindruckenden Wasserfall Steindalfossen, wo wir auf einem gut angelegten Weg hinter dem Wasserfall durchgehen können. In Norheimsund erreichten wir den Hardangerfjord und finden auf dem Hardanger Feriesenter in Børve einen Stellplatz direkt am Fjord. Leider können wir nicht einmal das gegenüberliegende Ufer des Fjords erkennen, so trübe ist es.
Freitag, 26.09.2014: Es regnet die ganze Nacht durch und hört auch mit dem neuen Tag nicht auf. Wir ziehen gleich die Regenhosen an und werden sie auch den ganzen Tag lang brauchen. Wir folgen der stellenweise engen, aber wunderschönen gelegenen Straße #7 am Westufer des Hardangerfjords. In Kvanndal fahren wir auf die bereitstehende Fähre nach Utne. Es geht auf der #550 immer weiter am Fjord entlang, der jetzt Sørfjord heißt. Überall rauscht das Wasser von den Bergen und stürzt sich, teilweise direkt neben der Straße in den Fjord. Wann immer möglich halten wir an und genieße dieses eindrucksvolle Spektakel. Aufgrund des Wetters fotografieren und filmen wir zum Teil aus dem geparkten Auto heraus. Sofern die Sonne sich mal ein kleines Loch in der Wolkendecke erobern kann, entstehen immer wieder Regenbögen. In Odda unternehmen wir einen kleinen Stadtbummel. Der Ort hat jedoch nicht sehr viel zu bieten, praktisch ist jedoch die Entsorgungsstation am Hafen, wo wir auch unseren Frischwassertank auffüllen können. Als wir am Hafen auf einer regengeschützten Bank sitzen und ein Stück Kuchen essen, bildet sich ein Regenbogen über dem Sørfjord. Die Straße #13 mündet südlich von Odda in die E 134, der wir von nun an folgen. Direkt an der Straße liegt der imposante, 165 m hohe Låtefossen. Die ersten Fotos entstehen wieder aus dem Auto, doch dann macht der Regen eine kurze Pause und sogar die Sonne schenkt uns ein paar Strahlen. So entstehen am Wasserfall eindrucksvolle Lichtstimmungen. Serpentinen bringen uns auf die Hordalia-Bergstraße hinauf ins Røldalsfjellet. Bevor es wieder abwärts geht haben wir noch einen schönen Blick auf den Røldalsvatnet, an dessen nördlichem Ende der Ort Røldal von einem weiteren Regenbogen überspannt wird. Auf dem Seim Camping in Røldal finden wir einen Stellplatz für die Nacht. Im strömenden Regen richten wir uns ein und nutzen Waschmaschine und Trockner des Platzes zum Waschen unserer Wäsche. Immer wieder gibt es sintflutartige Schauer mit stürmischen Böen. Wir genießen den Luxus unseres Roadrunners und bedauern ein wenig die Zelter, die dem Regen direkt ausgesetzt sind. Obwohl es wetterseitig der bisher schlechteste Tag unsere Tour ist, haben wir immer wieder schöne Motive gefunden und wurden gelegentlich von ein paar Sonnenstrahlen verwöhnt. Dennoch hoffen wir für morgen natürlich auf besseres Wetter.
Samstag, 27.09.2014: In der Nacht peitschen Sturmböen immer wieder den Regen gegen das Auto, so dass wir uns teilweise wie in einer Waschstraße fühlen – dementsprechend unruhig ist die Nacht. Der Regen hält auch am Morgen noch an und wir machen uns wieder in voller Regenbekleidung auf einen kleinen Spaziergang durch Røldal. Unser Ziel ist die kleine Stabkirche aus dem 13. Jahrhundert. Leider ist sie verschlossen, so dass wir uns mit einem Blick von außen begnügen müssen. Wir verlassen Røldal und fahren auf der Straße #13, dem Ryfylkevegen, südwärts. Die Strecke ist landschaftlich sehr reizvoll und abwechslungsreich: Berge, Täler und Fjorde wechseln einander ständig ab. Leider ist unser Blick auf die Landschaft im wahrsten Sinne des Wortes sehr getrübt. So fahren wir immer weiter und hoffen darauf auch ins bessere Wetter zu fahren. Südlich von Tau sehen wir uns die prähistorischen Felszeichnungen (Helleristninger) in Solbakk an. Etwa 40 Figuren aus der Bronze-Zeit sind hier in einen großen Felsen geritzt. Es handelt sich vor allem um Schiffe aber auch Ringe und Spiralen sind zu finden. Die Helleristninger in Solbakk enthalten als einzige in Norwegen Darstellungen von zwei verschiedenen Schiffstypen, was darauf schließen lässt, dass sie um mehrere hundert Jahre zeitversetzt angebracht wurden. Bei Sandnes endet der Ryfylkevegen und wir folgen der Straße #44 weiter entlang der Küste, die im Hinterland von einer schönen Felslandschaft gesäumt wird. Hier haben wir auch tatsächlich wieder Sonnenschein, nach zwei Tagen Dauerregen. In Egersund finden wir einen Platz auf dem Steinsnes Campingplatz. Wir setzen uns an den Fluss Tengs, der am Campingplatz entlang fließt und lassen unsere lange Etappe mit einem Cidre ausklingen.
Sonntag, 28.09.2014: Der Tag begrüßt uns mit blauem Himmel und Sonnenschein. Leider trübt es sich bald wieder ein und bleibt auch trübe aber trocken. Südlich des kleinen Fischerstädtchens Egersund entwickelt sich die Nordsjovegen - Nordseeweg genannte Straße #44 zu einer der eindrucksvollsten Strecken Südnorwegens. Eine wild zerklüftete Küste, gewaltige, von Gletschereis und Erosion gerundete Felsbuckel, enge Schluchten, Moorseen und Tümpel, beeindruckende Szenerien eröffnen sich entlang des Weges. Höhepunkt der Strecke ist im wahrsten Sinne des Wortes die Passfahrt über das Vardefjell mit herrlichen Ausblicken auf den Jøssingfjorden. In Flekkefjord, das sehr hübsch eingebettet zwischen zwei Fjorden liegt, unternehmen wir einen Rundgang durch die fotogene Altstadt. Nach einem kurzen Stück auf der E39 biegen wir auf die #465 (mautpflichtig) ab und fahren am Listafjord entlang zur Küste. In Farsund, einem schönen kleinen Hafenstädtchen, machen wir eine Kaffeepause. Kaum haben wir unseren Pausenplatz verlassen, entdecken ein Hinweisschild auf einen Wohnmobilstellplatz (Bobilcamp), sehen uns den Platz an und entschließen uns zu bleiben. Auf einem Spaziergang erkunden wir den schönen Ort. Beim dritten Versuch klappt es dann auch, Thomas telefonisch zum Geburtstag zu gratulieren. Es gibt in Farsund auch noch ein kostenloses WLAN, das wir zum Lesen unserer Mails und zum Zugriff auf die deutschen Nachrichten nutzen.
Montag, 29.09.2014: Der Tag begrüßt uns mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein – was für ein Genuss nach all den trüben Tagen. Wir machen auf dem Stellplatz noch ein paar Aufnahmen im Morgenlicht und starten anschließend in Farsund einen Großeinkauf. Während Geli die Einkäufe im Roadrunner verstaut, mache ich weitere Aufnahmen von der schönen Landschaft am Lyngdalsfjorden. Auf der #43 (mautpflichtig) erreichten wir durch eine ebenfalls sehr reizvolle Landschaft Lyngdal, wo wir auf die schmale Nebenstraße nach Spangereid abbiegen. Diese Straße führt in engen Kurven am Lene- und Gronsfjord entlang und trifft in Spangereid auf die #460. Von hier ist es nicht mehr weit bis zum Leuchtturm am Kap Lindesnes, der den südlichsten Punkt Norwegens markiert. Von hier aus sind es 2.518 km bis hinauf zum Nordkap. Der heutige Leuchtturm wurde 1915 in Betrieb genommen, dass Kap war jedoch bereits seit 1656 Standpunkt des ersten Leuchtfeuers Norwegens. Die Fundamente des alten Turmes, dessen Leuchtfeuer lange mit Holzkohle gespeist wurden, sind auch heute noch erhalten. Außerdem sind Reste von Wehrmachtsbunkern aus dem 2. Weltkrieg vorhanden. Wir stromern über das Gelände, auf dem sich seit unserem letzten Besuch im Jahr 2000 sehr viel getan hat. In der Saison wird für den Zutritt jetzt ein Eintrittsgeld erhoben, es gibt ein Restaurant, eine Besuchszentrum mit Museum und ein Souvenirgeschäft. Wir verlassen Lindesnes auf der kurvenreichen, sich meist unmittelbar an der Küste entlangwindenden Straße #460, die in Vigeland auf die E39 trifft. Unsere nächste Station ist Mandal, die südlichste Stadt Norwegens. Wir schlendern über die Hafenpromenade und durch das autofreie Zentrum dieser hübschen Kleinstadt am Mandalfluss und essen ein Softeis. In Kristiansand (Maut) biegen wir auf die Straße #9 in Richtung Setesdal ab. Das durch den Otra-Fluss gebildete Tal zählt zu den schönsten in Südnorwegen. Malerische Seen, wilde Flussabschnitte, Wasserfälle und beschauliche Siedlungen wechseln einander ab. Geli möchte die Fahrt schon auf dem Wohnmobilstellplatz des Mineralsenter in Hornnes beenden, der Platz hat jedoch bereits geschlossen. So landen wir auf dem Odden Campingplatz in Evje. Der schönste Teil des Setesdal liegt damit noch vor uns – hoffentlich hält das Wetter! Wir sitzen noch ein wenig in der Sonne bis es uns draußen zu kühl wird.
Dienstag, 30.09.2014: Wir haben Glück, das Wetter hält sich, es ist sonnig mit ein paar Wolken. Am Syrtveitfossen führt eine Steinmole weit an den tobenden Katarakt heran, fast bis zur Mitte des Otra-Flusses. Immer wieder bieten sich neue Ausblicke entlang des Byglands-, Sandnes- und Araksfjords und wir machen zahlreiche Fotostopps. Wir erreichten den beeindruckenden Relårsfoss, der direkt neben der Straße zu Tal stürzt. An seinem Fuße machen wir eine Mittagspause. Nördlich von Valle steigt die Straße langsam an und führt uns auf die Hochebene Setesdalsheiene hinauf. In Hovden sichern wir uns einen Stellplatz und fahren anschließend zum Badeland & Spa. Eine gute Stunde genießen wir das warme Wasser, die Whirlpools und das Dampfbad. Auf 760 m Höhe wird es wieder kühler als an der Küste und wir machen es uns im Roadrunner gemütlich.
Mittwoch, 01.10.2014: Bevor wir unsere Fahrt fortsetzen unternehmen wir vom Campingplatz aus einen kleinen Spaziergang in der herbstlich verfärbten Fjell-Landschaft. Auch unterwegs halten wir auf der Hochebene Setesdalsheiene noch mehrmals an und genießen die herrliche Landschaft. Als es bei einem der Stopps anfängt zu regnen, ziehe ich mir meine Kapuze über und reiße mir die Kamera vom Hals. Zum Glück ist der Boden nicht felsig und die Sonnenblende fängt den Sturz ab – die Kamera nimmt keinen Schaden. In Haukeli biegen wir auf die E134 in Richtung Oslo ab. In Brunkeberg verlassen wir die Hauptstrecke wieder und folgen der Straße #41 in südlicher Richtung. Vorbei an den Seen Kviteseidvatnet und Nisser fahren wir durch eine schöne Landschaft, die sich leider mehr und mehr eintrübt – es regnet sich ein. Am Nisser machen wir eine Pause und gelangen dann über Åmli wieder an die Küste. Aufgrund des Wetters verzichten wir auf den Besuch von Arendal und steuern stattdessen Risør an. Auf dem Risør Resort finden wir einen Platz für die Nacht und verschieben den Besuch des Ortes auf morgen.
Donnerstag, 02.10.2014: Wir haben Glück – der Tag begrüßt uns mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein. Risør hat den Ruf eines der schönsten Küstenstädtchen in Sørland zu sein und wird auch die „weiße Stadt am Skagerrak“ genannt. Die Stadt hat am Ende einer Halbinsel ihre Keimzelle und dehnt sich in Richtung Schärengarten aus. Wir parken den Roadrunner und gehen zum reizvollen Hafen mit seinen gepflegten alten Patrizierhäusern. Auch die Häuser in der Altstadt erstrahlen in leuchtendem Weiß. Wir gehen zum Aussichtspunkt Risørflekken hinauf und genießen die herrliche Aussicht über den Hafen und die Stadt. Wir essen ein Softeis und sehen uns zum Abschluss unseres Besuches noch die Heilig-Geist-Kirche aus dem 17. Jahrhundert mit ihrer barocken Innenausstattung an. Wir fahren zurück zur E18 und verlassen sie nach wenigen Kilometern auf der Straße #351 in Richtung Stabbestad. Auf landschaftlich schöner Strecke umrunden wir die Halbinsel und verpassen im Hafen von Stabbestad knapp die Fähre nach Kragerø. Wir machen eine kurze Pause und fahren dann auf dem Landweg nach Kragerø, einer weiteren „weißen“ Stadt. Wir finden direkt am Hafen einen Parkplatz und bummeln auch hier durch den schönen Ort. In der Nähe von Langesund steuern wir zwei Campingplätze an, doch beide sind geschlossen. Am Hafen von Langesund gibt es ebenfalls keine Möglichkeit die Nacht zu verbringen. Wir überlegen in Richtung Brevik weiter nach einem Campingplatz zu suchen, doch die Straße ist wohl nach einem Unfall gesperrt und es bildet sich ein langer Stau. Wir kehren um und stellen uns auf einem Parkplatz neben dem Friedhof von Langesund. Hier stehen wir ruhig und stören hoffentlich auch niemanden, so dass man uns in Frieden lässt.
Freitag, 03.10.2014: Wir können ungestört schlafen. Als die ersten Mitarbeiter des Rathauses ihre Arbeit aufnehmen und den Parkplatz nutzen werden wir wach, aber da ist es auch schon kurz nach 7:00 Uhr. Wir stellen den Roadrunner im Zentrum ab und bummeln durch Langesund. Geli kauft sich noch eine Outdoor-Hose und in der Warteschlange zur Fähre trinken wir noch einen Kaffee. Die Zeit bis zur Abfahrt vertreiben wir uns mit Angry Birds. Auf der MS Bergensfjord gehen wir zunächst an Oberdeck und beobachten die Ausfahrt aus dem Hafen. Ein Lotsenboot folgt uns in unserem Kielwasser und dabei ordentlich mit den Wellen zu kämpfen. Der Versuch an einem Automaten ein iPad Mini scheitert und wir geben nach vier Versuchen auf. Wir suchen uns einen Platz in der Nähe von Steckdosen und laden unsere iPads auf. Mit Lesen und Angry Birds vertreiben wir uns die Zeit. Im Tax Free Shop wandern noch ein paar Naschereien in den Rucksack und wir essen einen Burger mit Pommes Frites und Salat zum Abendbrot. Pünktlich kommen wir in Hirtshals an. Da der Stellpatz auf der Doggerbanke keinerlei Ver- und Entsorgung hat, versuchen wir unser Glück bei zwei Campingplätzen in der Nähe, die aber beide schon geschlossen haben. So landen wir schließlich doch auf der Doggerbanke und hoffen, dass die Kapazitäten der Batterie und des Toilettentanks für eine zweite Nacht reichen.
Samstag, 04.10.2014: Die Batterie hält durch und auch der Toilettentank hat noch Reserven. Der Tag begrüßt uns mit Sonnenschein und blauem Himmel. Bevor wir Hirtshals verlassen unternehmen wir noch einen Spaziergang am Leuchtturm. Auf der E39 fahren wir südwärts und können nördlich von Aalborg auf einem Rastplatz unser Abwasser und den Toilettentank entsorgen. Mit einer Pause geht es dann auf der E45 vorbei an Randers, Århus bis nach Horsens. Hier verlassen wir die Autobahn und fahren nach Juelsminde. Hier gibt es im Yachthafen einen schönen Wohnmobilstellplatz auf dem wir uns für die letzte Nacht einquartieren. Während ich die „Hafengebühr“ am Automaten bezahle macht Geli einen Hausputz im Roadrunner. Nachdem wir uns eingerichtet haben gehen zu dem Fischladen am Hafen und kaufen uns zwei Fischbrötchen. Nach einem Bummel durch den Ort machen wir es uns vor dem Auto gemütlich und sitzen so lange in der Sonne bis es uns zu kühl wird. Ein schon fast sommerlicher Tag geht damit zu Ende. Mit einem letzten Film aus unserer mobilen Videothek lassen wir den Tag ausklingen.
Sonntag, 05.10.2014: Wir schlafen aus und unternehmen nach dem Frühstück einen ausgiebigen Strandspaziergang. Beim Bäcker holen wir uns noch ein Brot und Kuchen, im Fischgeschäft frischen Aal für heute Abend. Auf einer Raststätte an der Autobahn entsorgen wir die Tanks und sind nach genau 4.078 km wieder zuhause. Nach dem wir das Auto entladen haben und die erste Waschmaschine läuft trinken wir einen Kaffee und essen den dänischen Kuchen. Während Geli weiter aufräumt nutze ich den verkaufsoffenen Sonntag für einen Einkauf bei Plaza. Der Alltag hat uns also gleich wieder in seine Fänge genommen.
Norwegen im Herbst ist nicht nur landschaftlich ein echtes Highlight. Die herbstliche Verfärbung bringt dann noch einmal das gewisse Extra dazu. Wir haben die Zeit in unserem Roadrunner wieder sehr genossen und auch das Wetter hat, bis auf vier Regentage, sehr gut mitgespielt. Eine wunderschöne Reise ist zu Ende, die Eindrücke werden hoffentlich noch lange nachklingen. |